Zum Todestag von Elvis

Wisst Ihr noch, wie Ihr den 16. August 1977 verbracht habt? (Schon klar, viele meiner Leser waren da noch flüssig und sind in ihres Vaters SACK herumgeschwommen, aber dieser Eintrag richtet sich eben an die Älteren. Vollwertige Erwachsene, so wie ich.)

Den August 1977 verbrachte ich, als sechsjähriges Bürschlein, (dürften meine ersten Sommerferien gewesen sein) zusammen mit

Mom und Pops und ein paar Verwandten in Dänemark. Viel weiß ich davon nicht mehr, nur noch, dass unser Ferienhaus laut meiner Erinnerung fast direkt am Meer lag, mitten in den Dünen und dass ich glücklich war, zwei meiner bezaubernden älteren Cousinen und einen saucoolen Cousin um mich herum zu haben. Sonne, Meer und Entertainment, darauf kommts im Leben an.

Eines Abends, oder mitten in der Nacht, das können aufgeweckte Kinder oft nicht genau einschätzen, rissen mich die Basen plötzlich mit Riesenradau aus dem seligen Schlaf.
Elvis Presley war gestorben, und die quetschten und drängten sich plötzlich alle vor einen kleinen Fernsehapparat und wollten einen Beitrag oder eine Sondersendung über den pummeligen Hüftenmann mit der Samtstimme verfolgen. Ich hieß damals, nebenbei, ja noch nicht FRATER ALOISIUS sondern ROCK’N’ROLL-KID, war schon längst auf Hardrock und Psychedelik eingeschworen des PUNK harrend, konnte also schon damals nichts an den Schnulzen dieses gekämmten Anzugträgers finden. Aber dass Elvis sehr wichtig war, das merkte ich deutlich an dem Umstand, dass meine Sippe an jenem 16. August zur heiligen Schlafenszeit solch einen Trubel veranstaltete. Kann sein, dass es sogar Tränen gab.

Es blieb trotzdem weiterhin ein wundervoller Urlaub. Nur Mom stänkerte manchmal, weil der Nachwuchs ihrer Schwester ohne große Mühe alles Mögliche an Süßigkeiten und sonstigem Blödsinn von meiner Tante erquengeln konnte und es Mom selbst somit immer schwerer fiel, mich von dem Zeugs fernzuhalten, hehe!

Lieber Elvis, viele Grüße jedenfalls an dieser Stelle an Dich, wo immer Du jetzt lebst. Hoffentlich hast Du ein wenig abgenommen und futter’ nicht so viel Tabletten. Du erinnerst mich daran, dass ich unbedingt BUBBA HO TEP schauen muss, der schon ein paar Wochen als DVD hier herumsteht. Und vielen Dank, dass Du mit Deiner Art zu Singen und Deiner Stimmen okaye Musiker wie Glenn DANZIG oder den Typ von der ZEN GUERRILLA beeinflusst hast. Einen schönen ruhigen Lebensabend von hier aus und bitte weiterhin ab und zu eine Sichtung…

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