Warum ich schon immer für Nina Hagen schwärme. Und ein TV-Tipp

Klar, vielen ist sie irgendwie lästig, manche könne das Geplapper über UFOs nicht ertragen, einige mögen die exaltierte Gesangsweise nicht hören und wieder anderen gefallen die Klamotten nicht.
Aber ich, ja ich schwärme schon IMMER für Nina Hagen. Klar, ich bin sowieso ein Fanboy, einer der schnell für irgendwas schwärmt und in glühender Leidenschaft entbrennt. Aber Nina Hagen… Sie ist wirklich toll. Sie gehört zu den ganz, ganz wenigen Popstars, von denen ich als Teenie sogar einmal geträumt habe. Nichts schlimmes: Einfach, dass sie mich mal zum Tee einlädt.

Es fing so an: In der fünften Klasse, 1982 war das, waren wir auf Klassenfahrt und bei der Jugendherberge fand ich draussen, an einem Grillplatz auf dem Boden eine Kassette (!), Nina Hagen: „Unbehagen“ (erschienen 1979). Für die in coole Musik gegossenen Abstiege in Paranoia und Drogen-Wahnsinn „Alptraum“ oder „Hermann hiess er“ oder „African Reggea“ war ich eindeutig noch zu jung, doch der schräge Stuff fesselte und faszinerte mich total und seitdem bin ich Fan.

Etwas später fand ich sogar einen Gleichgesinnten. (nicht einfach, denn die stumpfe Masse fand Nina natürlich schrecklich). Musti und ich waren gemeinsam Fan. Musti kaufte sich 1983 „Angstlos“, und diese göttliche Scheibe hörten wir herauf…

…und herunter. Ich behaupte, es ist die erste Platte, auf der auf deutsch gerappt wird. Widerlegt mich. Die meisten Songs von Angstlos kann ich heute noch auswendig und überall stecken kleine Wahrheiten und Weisheiten drin, die dir Gänsehaut machen. Besonders natürlich das spirituelle „Was es ist“, das, wie ich gelesen habe, der verdiente Star noch heute gelegentlich bei Auftritten zum besten gibt. Bisher hatte ich übrigens noch nie das Vergnügen Nina Hagen live zu erleben. Schade, aber muss vielleicht auch nicht sein.

Musti und ich verloren fast den Verstand vor Begeisterung, als 1984 oder so unser unser Idol mit einem grellgelben Iro vor die geschockte Öffentlich keit trat. Das war ARSCHCOOL. (Habe im www nach Bildern gesucht, aber keins gefunden. Damals habe ich mir jedes Nina-Iro-Bild, das ich irgendwo fand ausgeschnitten, die habe ich aber nicht mehr ;-))

Naja und so weiter. Mit „Nunsexmonkrock“ (von 1981) übten wir Gitarre, sprich mit dem fett rockenden Riff von „born in Xixax“ und voller Freude registrierten wir, wie die umtriebige Nina sich, gemeinsam mit Lene Lovich in „dont kill the animals“ für Tierschutz engagierte.
1988 wurde es dann nochmal interessant: Das schlicht „Nina Hagen“ betitelte Album jenen Jahres enthält ein paar Überraschungen, etwa die Mitarbeit von Lemmy von Motörhead, der in „where’s the Party“ (wieder so ein fetter Stampfer einen kleinen Duettpart übernimmt. Klasse.

Und heute? Wegen Nina Hagens Beteiligung habe ich mir sogar eine dieser verhassten Castingshows ab und zu ansehen können, wo sie in der Jury sitzt und mit ihrer erfrischenden, warmen Art ein wenig Herz in diese Scheisse bringt. Und ihr Wegekeln eines Wissenschaftlers mittels UFO-Gerede bei Maischberger habe ich leider verpasst. Muss aber über die Berichte schmunzeln („Nina Hagen nervt Bublath“).

Ach ja, eine eigene Sendung kriegt sie jetzt auch. Freue mich schon.

Aber, weswegen ich dies eigentlich alles schreibe:

Hier ein kleiner TV-TIPP:
Heute Abend bringt RTL ein Nina Hagen-Portrait:
100 Prozent Nina Hagen – 02.12.2007, 22:15 – RTL

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