Was aus einem Sessel werden kann, Folge 2

Hier hatte ich ja von dem urgemütlichen überaus formschönen Fünfziger-Jahre-Sessel erzählt, den wir so lieben. (Und uns immer drum kloppen, wer drinsitzen darf, hahaha).
Angesichts des Fotos habt Ihr sicher bemerkt, dass das Gute Stück nicht mehr lange halten würde und dass, sobald sich der Stoff an den abgescheuerten (bescheuerten) Stellen gänzlich verabschieden würde, sich uns die Stahlfedern ins Fleisch bohren täten.

Jetzt könnte man einen neuen Sessel kaufen, aber uns kam eine andere Idee.
Solch ein antiker Sessel kostet nichts oder fast nichts. Man findet sowas auf dem Sperrmüll oder kriegt ihn, wie in unserem Fall, für fast geschenkt im Bunker. Die Frankfurter kennen den Bunker. In der Wittelsbacher Allee, Trödel, Flohmarkt, Haushaltsauflösungen.

Und wenn das Liebhaberstück schon fast nichts gekostet hat, kann man ja noch Geld hinein investieren, anstatt einen neuen anzuschaffen.
(Man muss der Wegwerfgesellschaft auch mal etwas entgegensetzen. Kampf den Möbelcentern, die die Ränder unserer häßlichen Städte verschandeln. Ich will auf nichts sitzen, was Fikkifakki oder Smörreplörre heißt und in den schwedischen Billigpommes sind mir ausserdem zuviele Transfettsäuren. Sprech‘ ich in Rätseln? Einfach mal googlen. Allerdings bräuchten wir mal ein paar neue Teelichter.)

Ergo: Wir haben das Teil NEU BEZIEHEN LASSEN! Der Innenausstatter läßt die Korken knallen, aber was solls, Handwerkskunst hat eben ihren Preis.
Und wir haben jetzt ein ganz, ganz, ganz wundervolles UNIKAT. Er ist nun auch NOCH gemütlicher, weil der Polsterer ein wenig zusätzliches Schaumgummi spendiert hat.
Die Armlehnen hat er nachlasiert. Er sagte uns auch, womit das gemacht wird, aber ich habe jetzt vergessen: „Vinyl“ oder „Schellack“. Irgendsowas.

Dieser Beitrag wurde unter nicht einzuordnen und brandheiss abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.