Legendäre historische Plattenfirmen. Folge 1: LSD Records (Love’s Simple Dreams)

Diese neue Serie im FRATER ALOISIUS SAYS HELL-O – Blog soll sich mit historischen, sammelbaren, ebenso kleinen wie einflussreichen, richtungsweisenden Plattenfirmen befassen. Mit „Indie-Labels“, einer Wirtschaftform, die es unserer gräßlichen Zeit schwerer denn je hat und die, zumindest in der damaligen Form, schon ausgestorben oder am aussterben ist. Rund um solche Klein- und Kleinstfirmen, gibt es viel zu erzählen.
Hier ist Folge eins:

Love’s Simple Dreams (LSD RECORDS) hieß ein westberliner Plattenlabel, das es (meines Wissens) zwischen 1986 und 1989 auf ziemlich genau 11 Veröfftlichungen brachte. Man widmete sich der Neo-Psychedelic– und Garagenrock-Sparte, die Mitte der Achziger gerade boomte.

(Es gab, laut den Platten beiliegender Label-Übersicht auch einen zugehörigen Laden in Berlin. Herr P. und ich pilgerten 1989 das erste Mal in die jetztige Hauptstadt, ich hatte auch einen Zettel mit der Adresse dabei, aber wir vergassen leider, danach zu suchen.)

Der Output von LSD Records (Love’s Simple Dreams, die einfachen Träume der Liebe, dies gefällt mir sehr gut als Definition der berühmten Buchstabenfolge!) liest sich wie folgt:

LSD 01 THE CHUD – Don´t Call Me Batman 7-inch
LSD 02 THE CHUD – Silhouettes Of Sound LP (1986)
LSD 03 YELLOW SUNSHINE EXPLOSION
– same LP (1987)
LSD 04 MIRACLE WORKERS – Overdose LP (1987)
LSD 05 DIZZY SATELLITES
– Ain´t Comin´Back 7-inch (1987)
LSD 06 MIRACLE WORKERS
– When A Woman Call My Name 7″ (1987)
LSD 07 NAPALM BEACH – Moving To And Fro (1987)
LSD 08 SHARKY´S MACHINE
– A Little Chin Music MLP
LSD 030771 THE CHUD ? Cloudkisser 7-inch (1988)
LSD 110466 THE CHUD – Mirage LP (1989)
LSD 230723 THE CHUD – November Rain 12-inch (1989)

Der Clou: Fast alles wurde in buntem Vinyl gepresst.
(Seit jeher eins meiner Lieblingsmaterialien, was neben der feinen Musikauswahl mir immer auch Anreiz war, nach Veröffetlichungen des Labels zu suchen)

Hier ein paar Blider:

die interessanteste Musikerfigur in einer der bei LSD-Records veröffentlichenden Bands ist Mike Edison, der damalige Drummer bei Sharky’s Machine. Er trommelte ausserdem bei den Raunch Hands, war Autor von nicht weniger als 28 pornografischen Novellen und schrieb für die weltberühmte Marihuana-Zeitschrift High Times. Wikipedia weiss noch viel mehr.
Auf seine Website „Edison rocket train“ gibt es unter „how Punk Rock ruined my life“ etliche gute Musik zum freien Herunterladen, nicht zuletzt „taming of the skull“ von besagten Sharky’s Machine.

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