Die kesse Augenärztin

(eine zunächst heitere, im weiteren Verlauf dann ernste Geschichte aus dem Leben des Frater Aloisius)

Es ist schon länger her, da passierte es mir, dass ich, beim Testen ob die Batterie noch tut, frontal in den Todes-Strahl solch eines kleinen Laserpointers schaute.

Aua! Das hat geblendet.

Die mistigen Teile hatte es irgendwo als Give-away gegeben, für lau. Vielleicht war es Einbildung, aber mir tat daraufhin mehrere Tage lang das Auge weh. Da beschloß ich, eine Augenärztin in meiner Nähe aufzusuchen. Ich hatte keinen Stamm-Arzt für die Augen, war vorher nur für den Zivildienst beim Sehtest, sonst nie. Ich ging einfach zur erstbesten.

Die Ärztin entpuppte sich als total kesses, hübsches, äh… heisses Gerät!!!

Und sie kam wirklich ultranah. Ihr pfirsichweiches Puppengesicht direkt vor meinem. Und dieser Akzent…. Sie untersuchte mein krankes Auge mit einem Gerät und gab mir immer vor, wohin ich blicken solle. Ich hatte Schwierigkeiten, dahin zuschauen, wo ich sollte. Überall wollte ich (ihr) hingucken, nur nicht nach rechts oder links oder oben oder was weiss ich was sie alles verlangte. Der Kittel war auch voll vorteilhaft geschnitten und dabei trotzdem praktisch. Egal, irgendwie war das lustig. Ich verrate jetzt weder Ort noch Namen,

…nur eins noch, ganz am Rande:
Am Empfang der Praxis saß eine Person, die ganz offensichtlich eine (leichte) geistige Behinderung hatte. Tat ihren Job hochkonzentriert und mit Begeisterung, vielleicht etwas langsam. Wovon ich damals zwar Notiz nahm, was mir aber herzlich gleichgültig war.

Heute, wo wir Minimaus (4) haben (wir, also Bibi und ich, nicht die Augenärztin und ich, das war doch bloss Schwärmerei!!!) und mit dem Down Syndrom der Minimaus (4) konfrontiert sind, richte ich große Aufmerksamkeit auf solche Themen, solche Beobachtungen.

Meine Hochachtung gilt jenen Arbeitgebern, die auch behinderten Menschen eine Chance geben. Ebenso wie meiner Verachtung sich diejenigen sicher sein dürfen (bloß juckts keinen) die solche Schritte gar nicht erst in Erwägung ziehen. Und natürlich fragen wir uns, wie die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Situation wohl sein mag, wenn Minimaus erwachsen ist. Wir selbst haben, wenn auch nur einen kleinen, Einfluss darauf und bestimmt wird man kämpfen müssen, keine Frage.

Themen wie dieses werden unter anderem hier und hier behandelt.

 

Dieser Beitrag wurde unter Heiterer Anekdotenalmanach from hell, nicht einzuordnen und brandheiss abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.