aktuelle DAVID BOWIE Vinyl-Reissuess der (circa) Nuller-Jahre-Alben

Als Kurti uns im Frühjahr 1997 die brandneue „Earthling“ von David Bowie vorspielte und heiß ans Herz legte, waren wir schwer von den Socken.

Mich persönlich hatte der Achtziger-Jahre-Bowie keineswegs interessiert und auch in den Neunzigern war die Liebe zum dünnen weißen Duke kaum wieder aufgeflammt. Wie auch? Durch „outside“ gewiss nicht!

Auch Bibi hatte mehr oder weniger vergessen, einmal glutheißer Bowie-Fan gewesen zu sein. Nicht dass wir für das DRUM AND BASS Genre etwas übrig gehabt hätten, man nahm es eben peripher wahr.

Doch das erste Mal „Earthling“ hören, bleibt unvergesslich. Der alte Bowie lässt es auf dieser Platte rumpeln, dass es eine Art hat! Eine unglaubliche Energie. Und sein Drum and Bass-infizierter Sound wirkte frisch und wahrhaftig. Nicht dieses widerliche Anbiedern, in das Rock-Opas oft verfallen, wenn sie sich jugendliche Genres anzueignen versuchen.

Ich glaubte und glaube heute noch beim Hören dieser 1997er Überraschungsplatte eine ähnlich ungeheuerliche Energie zu verspüren, wie bei HELMET, die ich zu dieser Zeit so glühend verehrte. Und wenn Bibi und ich Kurti’s „earthling“-Tape, dass er uns überlassen hatte, umdrehten, ertönte HELMET, was sich verblüffend fügte. Da waren Kurti, Bibi, ich einig.  (Ja, ja, legt euch wieder hin. Ich erlaube mir hier einfach, die Energiedichte zu vergleichen. Doch es gibt tatsächlich eine Verbindung, denn 1999 wurde HELMET’s Page Hammilton Bowie’s Tourgitarrist…)

Klar, dass Bibi und ich unseren gemeinsamen Liebling Bowie (grins) plötzlich wieder aufm Radar hatten. Klar, dass wir gleich Tickets für das GO BANG-FESTIVAL in OFFENBACH am 08.06.1997 orderten. (Was sich übrigens mächtig lohnen sollte.)

bowie go bang festival offenbach 08 06 1997

Was passierte dann?

Kurz: Nach der erstaunlichen „Earthling“ kamen nach und nach nicht weniger als drei einfach nur wundervolle Alben des wandelbaren Genies David Bowie heraus: „hours…“ (1999), „heathen“ (2002) und „reality“ (2003). Dann sein vorläufiges (!!!) Karriere-Ende, bevor er 2013 wieder überraschend auftauchte. Und diese drei sagen mir sogar noch mehr zu als „Earthling“, da typischer, traditioneller und im Ansatz psychedelischer, folkiger. Da macht einer drei Platten, die sich mit seinen Besten messen lassen dürfen -so seh‘ ich’s- und verschwindet zehn Jahre.

Ich habe keinen speziellen Grund, dies alles nieder zu schreiben. Diesen vielleicht: Ich freue mich, dass im Zuge des nicht abreißen wollenden VINYL-BOOMS, den die Welt derzeit erlebt, „hours…“, „heathen“ und „reality“ in bezaubernden Ausgaben zwischen 2014 und jetzt gerade (August 2015) wieder aufgelegt wurden: Schöne Cover, im Falle „heathen“s sogar dreifach-Klapp, bunte ABER hochwertige Pressqualität, Nummerierung, Limitierung, Booklets…. den Sammler freut’s. Siehe Fotos. Naja, zu den Covern: „Heathen“ geht, das Portrait mit den verfremdeten Augen ist herrlich gespenstisch, aber die Gestaltung von „hours“ und „reality“ halte ich für absolute Scheiße. Was man halt damals für modern hielt. Viele blöde Linien, viele blöde Schrifttypen…

bowie hours 1999 reissue 2014

bowie heathen 2002 reissue 2015

bowie reality 2003 reissue 2014

 

 

 

 

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