Oktopusse / Riesenkalmare

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Oktopusse (und natürlich speziell Riesenkalmare) sind meine Lieblingstiere. Noch vor Nautilussen und dem tasmanischen Teufel. Quatsch, eigentlich habe ich kein Lieblingstier. Die nerven doch alle, jedes auf seine Art. Manche schmecken halt einfach klasse.
Ich mag auch die Oktopusse nicht als solche, sondern das, wofür sie stehen. Bildlich gesprochen. Da wären Intelligenz, eine geradezu ungeheuerliche Pfiffigkeit und Listigkeit und eine erhabene, eklige Schönheit. Eigenschaften, die auch mir selbst teils eigen sind, teils es gerne wären. Wo ich gerade „eklige Schönheit“ schreibe: Da muss ich an PUNK denken. Moment, ich dreh mal schnell die Platte um…………………………..
Vielmehr als für die eklige Punk-Ästhetik, die durch zahlreiche Tode und Wiederbelebungen inzwischen jeglicher Ekligkeit beraubt ein steriles Modedasein fristet, steht der Oktopus aber noch für etwas anderes: Für Bewusstseinserweiterung und für die psychedelische Bewegung, so es diese denn geben oder gegeben haben sollte.
Na klar: Es geht um das Ausstrecken der Fühler in alle Richtungen. Kein Wunder, dass Hippies sich schon immer gerne `nen Oktopus aufs Batik-Jäckchen stickten oder die Beatles so erfolgreich den Garten eines Kraken besungen. Die Pilzköppe streckten ja ganz schön ihre Fühler in Richtung Psychedelik aus, nachzulesen in „Die psychedelischen Beatles“ von Andy Davis und Werner Pieper. Unzählige LP-Cover und Poster halfen dereinst, das Tier zur Freak-Ikone zu machen, später gerne aufgegriffen vom geistigeren Teil der Techno-Bewegung.

Wenn eine Oktopus-Doku im Fernsehen läuft, klebe ich am Bildschirm. Mit meinen Tentakeln. Mit Tentakeln kam übrigens ein unheimlich genialer Spruch in „Mein neuer Freund“, was aber jetzt nicht hierher passt.

Ich glaube daran, dass die bloße Beschäftigung mit einer Thematik den Menschen prägt oder beeinflusst. (Meine Sammlung von True-Crime- und Okkultismus-Literatur lassen wir da aussen vor…) Es geht ja um Oktopusse. Ich möchte solche pussierlichen Tierchen gerne für C. und M. anschaffen. Am liebsten diese geheimnisvollen Riesenkalmare, die kaum ein Mensch je lebend gesehen hat. Keine Ahnung wie gross das Aquarium sein muss, oder wie viel Meersalz man benötigt, wahrscheinlich noch viel mehr Salz, als der Supermarkt parat hat. Bibi hat ja viele Handtaschen. Wenn man die raustut, wäre Platz für das Aquarien-Projekt. Dann werden wir in einem Fensterputzer-Korb am Haus kleben und zum Fenster herein in eine gigantische Kolonie dieser Wesen schauen. Uns eine Scheibe abschneiden von deren unstillbarer Neugier und Kreativität. Staunen und Lernen.

Opa sagte immer: „Geh zur Ameise und lerne“. Das war wohl ein (biblisches) Sprichwort, welches sich offenbar für Fleiss und Gehorsamsein einsetzt. Ich war vier, als meine Erinnerungen an Opa einsetzen (und er starb), aber ich brauchte den emsigen Kerlchen nur zuzusehen und schon war mir klar, was er meinte. Heute könnte ich ihm erwidern: Du hattest teilweise- recht, leider haben wir keinen Platz für Ameisen – Aber wir haben OKTOPUSSE!!!! Für ein Aquarium mit Oktopussen würde ich sogar den Mathmos-Space-Projector und die Lavalampe rauswerfen. Also: wenn ihr demnächst 1.000 Handtaschen und ne Lavalampe vor unserm Haus seht, wisst Ihr bescheid. Oder wenn in der Zeitung steht:
„Geheimnisvolle Wasserknappheit und merkwürdige Salz-Käufe“…Dann hat Aloisius seinen Liebsten etwas besonderes bieten wollen!

(c) Aloisius März 2005

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